grün weiß ein Leben lang.
Zugegeben der Tritt war nicht besonders kräftig, viel zu glücklich war der hart erarbeitete Auswärtserfolg an diesem Nachmittag gegen eine in der zweiten Halbzeit anscheinend pausenlos anrennende Elf der SGM Meimsheim, hat aber doch ausgereicht, um sich bereits am vorletzten Spieltag der Saison 2014/2015 aller Abstiegssorgen endgültig zu entledigen. Eins-zu-null gegen Meimsheim, die bisher eine so solide Punktrunde gespielt hatten, „und des a no in Moimsa!“ „Eiwandfrei Männer, und es isch ois ganz klar deitlich worra. Zukünftig muss emmer oiner von eich heiern, wenn mr am näggschda Dag gega Moimsa schbiela müssa!“ Weil wie schon im vergangenen Jahr, so endete auch dieses Mal der Wettstreit gegen den Zabergäuer Traditionsverein im Anschluss an eine rauschende Niederhofener Hochzeitsfeier mit einem knappen 1:0-Sieg der Grün-Weißen
Die Chance war gut. Binnen vier Tagen bot sich dem TSV Niederhofen im Spiel am Donnerstagabend am Fuße des Niederhofener Lochbergs bereits zum zweiten Mal die große Möglichkeit mit einem Sieg den Klassenerhalt vorzeitig schaffen zu können. Die Einstellung der TSV-Jungs stimmte dann auch und jeder Einzelne von ihnen wusste, um was es ging. Das wussten aber auch die Gäste vom FC Kirchhausen, in der Tabelle nur einen Platz hinter dem TSV Niederhofen und nur einen Platz vor dem Relegationsplatz positioniert. Außerdem schien sie der überraschende Trainerwechsel zu beflügeln. Werner Kaufmann, der den „Herz-und-Seele-Kirchhausener“ Timo Dürrwang erst vor wenigen Tagen ablöste, hatte sein Team richtig gut motiviert.
„Um net abzuschdeiga braucht mr mindeschdens dreißig Punkte!“ Was der alte Stockheimer Haudegen „Oti“ Schickner bereits in der vergangenen Spielzeit, am Rande eines Samstag nachmittäglichen Bundesligaspieles des „Vau-äf-Bee“ in der Wirtstube beim BoBo in „Gardich“, voraussagte, gilt uneingeschränkt auch in diesem Jahr.
Da die Spfr. Stockheim vier Spieltage vor Saisonende noch immer tief im Tabellenkeller stecken und auch der TSV Niederhofen mit 27 Punkten noch nicht über dem Berg ist, ging es für die beiden Nachbarschaftsvereine aus Stockheim und Niederhofen um viel an diesem sonnigen Sonntagnachmittag auf dem schönen Sportplatz in Stockheim.
Erst einmal war Junggesellen Abschied angesagt. Von langer Hand vorbereitet, überraschten 14 TSV-Jungs ihren Kumpel Stepan Faber am Freitag frühmorgens um sechse, brachten diesen um den letzten Arbeitstag der Woche („Doa drüber war I awer net wirklich oaglücklich!“) und entführten ihn kurzerhand nach München. Die bierseligen Stunden im lauschigen englischen Garten der bayerischen Metropole, welcher der Alt-Internationale Ulf Kirsten im Kreise der TSV-Jungs verbrachte, mit so mancher Anektode und wertvollem Fußballtipp garnierte, schienen Wirkung zu zeigen, die Jungs des TSV Niederhofen knüpften nahtlos da an, wo Sie am vergangen Sonntag in Güglingen aufgehört hatten. Mit bedingungslosem Einsatz und großem Kämpferherzen.
Eigentlich hätte er es ja wissen können, dass das Vorspiel der beiden zweiten Mannschaften bereits am Tag zuvor abgesagt wurde. Da er es aber nicht für nötig gehalten hatte, sich vorab auf der Homepage des TSV Niederhofen zu informieren, fand sich der Chronist unvermittelt, lange vor Spielbeginn, noch ehe die beiden Mannschaften mit dem Warmlaufen begonnen hatten, im hartnäckigen Nieselregen am Spielfeldrand des schönen Güglinger Stadions an der Weinsteige wieder. `Wenigschdens ischs net kalt ond I hann en gscheida Parkplatz griggt. Na ja, noa drenk I halt zerschd amoal en Kaffee!` dachte er sich, zog seine allgegenwärtige Mütze über den Kopf, stapfte die Zuschauerstufen empor zum praktischen Getränkeausschank des TSV Güglingen und versuchte aus der Warmlaufformation seines Teams des Herzen die Mannschaftsaufstellung samt Taktik herauszulesen.