Fussball - Aktive

Damals im März 2014

spielten die Jungs des TSV Niederhofen zum ersten Mal in einem Punktspiel beim TSV Güglingen. Genau wie heute standen die Grün-Weißen auch zu Beginn des Frühlings in ihrer ersten Saison in der Kreisliga A3 tief im Tabellenkeller, zeigten aber an jenem 23.03.2014 eine

Deutliche Leistungssteigerung

 

TSV Güglingen – TSV Niederhofen 3:3 (1:0)

Trainer Heiko Lang war erneut gezwungen seine Mannschaft umzustellen. Innenverteidiger Phillip Neubert musste grippeerkrankt passen. Seinen Platz neben Abwehrchef Marco Schukraft nahm Daniel Autenrieth ein. Der ebenfalls noch grippegeschwächte Philipp Moser saß zunächst auf der Bank. Dafür kehrten Georg Kreuz und Rechtsverteidiger Marius Karr ins Team zurück.

 

Doch alle taktischen Vorgaben der Gäste waren bereits nach zwei Spielminuten passé. Ein genauer Pass aus dem Mittelfeld in die Spitze erreichte einen wagenweit hinter der Niederhofener Abwehr im abseits stehenden Güglinger Stürmer. „Schiri, des isch doch abseits!“ Alle warteten auf den Pfiff des Schiedsrichters, der kam nicht, der Stürmer ging auf und davon und schob den Ball ins Tor. Pfiff – 1:0 für den TSV Güglingen. Auch die nächsten Minuten gehörten den blau-weißen Gastgebern, welche sofort ein zweites Tor nachlegen wollten.

 

Die Spieler des TSV Niederhofen waren angefressen. Mit Wut im Bauch nahmen Sie die Herausforderung an, kämpften um jeden Ball und fanden schnell in den spielerischen Rhythmus. Mit zunehmender Spieldauer ging es zumeist nur noch in eine Richtung. Der Güglinger Abwehrchef Daniel Engelhardt hatte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung kurz vor der Pause alle Hände voll zu tun, um seine Abwehr zusammenzuhalten. Doch der Druck der Gäste verstärkte sich. Fehlte den Schüssen von Andreas Bissinger und Marius Karr zunächst noch die Präzision, so musste sich der Güglinger Schlussmann Tobias Radzium schon bald mächtig strecken, um einen platzierten Schuss von Stephan Faber um den Pfosten zu drehen. Der Ausgleich lag jetzt förmlich in der Luft. Als dann kurz vor der Halbzeitpause Jannik Gebert einschussbereit aus kürzester Entfernung vor dem Tor gefoult wurde, war offensichtlich „des isch en glasklara Elfmeter!“ Doch wieder blieb der Pfiff des Unparteiischen aus.

 

Der TSV Güglingen war gezwungen in der Defensive umzustellen und verlor dadurch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit etwas die Ordnung in der Abwehr. Der TSV Niederhofen witterte Morgenluft und kam mit unbedingtem Siegeswillen auf den gut bespielbaren Rasen im Stadion an der Weinsteige zurück.

Ein knallharter Kopfball von Stephan Faber – Tobias Radzium reagierte glänzend; ein gefühlvoller Heber von Matthias Mahle aus über 25 m über den weit vor seinem Tor postierten Güglinger Torwart – Latte. Der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit. Und dann kam er auch. Georg Kreuz zirkelte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld scharf in den Strafraum, Steffen Betz kreuzte den Weg des Torhüters, der dadurch irritiert den Ball zum viel umjubelten Ausgleich passieren ließ. 1:1 und Niederhofen legte nach. Ein weiter Einwurf von Georg Kreuz erreichte den am langen Pfosten lauernden Andreas Bissinger, dessen Kopfball sich über Tobias Radzium hinweg ins Tor senkte. 1:2 und die Führung war hoch verdient. Der TSV Güglingen hatte in dieser Phase dem Angriffsschwung der Gäste nichts entgegen zusetzen. Niederhofen suchte die Vorentscheidung. Zwei tolle Spielzüge fanden Stephan Faber und Georg Kreuz nicht in Abseitsposition jeweils frei vor dem Güglinger Gehäuse. Pfiff und nochmals Pfiff. Wieder hatte der Schiedsrichter etwas dagegen. Die Niederhofener Volksseele auf den Zuschauerrängen kochte und sogleich waren der böige Wind und „die gfühlte vier Grad die mr heit henn“ vergessen. Doch der TSV Güglingen wehrte sich. Mit schnellen und gut durchdachten Angriffen zwangen Sie jetzt die Gästeabwehr zu äußerster Vorsicht. Ein von Tobias Richter zweimal toll abgewehrter Ball, konnte im Anschluss nicht ausreichend geklärt werden und so gelang schließlich Constantin Schwarzkopf der bis dahin schmeichelhafte Ausgleich. Allerdings war der Ball wohl zuvor schon beim ersten Abwehrversuch hinter der Torlinie. Nun wurde es ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften gaben sich nicht mit dem Unentschieden zufrieden und suchten die Entscheidung. Diese schien dann knapp vier Minuten vor Spielende zu Gunsten der Gäste gefallen zu sein. Der eingewechselte Philipp Moser knallte einen Freistoß aus 40m ans Lattenkreuz des hinteren Torecks, Matthias Mahle schaltete am schnellsten und drosch den Ball zum 2:3 ins Güglinger Tor. Das musste jetzt einfach die Entscheidung sein, doch der TSV Güglingen gab nicht auf. Ein Güglinger Stürmer ließ sich im gegnerischen Strafraum laut schreiend fallen, allgemeines Gelächter im weiten Rund, sowohl bei Güglinger als auch bei Niederhofener Fans. Nicht jedoch beim Schiedsrichter. Dieser belohnte die Schauspielkunst mit einem Pfiff. Alle dachten, „der hat jetzt a Schwalbe pfiffa!“ Pfeifendeckel! Elfmeter. „Obwohl mit Kunst hat des jo eigentlich nix zum tun ghet, eher mit nicht vorhandener Fairness!“ Der im Strafraum gleich einem sterbenden Schwan Umgefallene nutzte die unverhoffte Chance und erzielte selbst das 3:3. Der TSV Niederhofen gab sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Noch einmal segelte der Ball in den Strafraum der Platzherren. Doch es reichte nicht. „Und grad zum Trotz, Jungs, Ihr hennd Klasse gschbielt!“

 

Fazit:

In einem nicht hochklassigen, aber immer spannenden und packenden Spiel, präsentierte sich der TSV Niederhofen, gegenüber dem Vorsonntag, mit einer deutlichen Leistungssteigerung. Der mannschaftlich geschlossene und spielerisch starke Auftritt macht Mut für die kommenden Spiele. Der TSV Güglingen ließ sich von der schnellen Führung blenden und kam dadurch lange Zeit nicht ins Spiel. Selbst die alten Güglinger Haudegen Eddy und Erich erkannten neidlos an. „Heit hemmer Glück ghet!“ Eine feine und faire Geste zeigte Holger Schmidt, der nach drei tollen Jahren in Niederhofen in der Winterpause ins Zabergäu heimgekehrt war. Er ließ sich für das Spiel gegen seine alten Mannschaftskameraden nicht nominieren und spielte stattdessen in der zweiten Mannschaft, obwohl er in der Ersten schmerzlich vermisst wurde. „Holger, Du bisch halt en echta Kerle. Wir wünschen Dir bei Deinen alten Kumpels viel Glück und sportlichen Erfolg – und Du bisch jederzeit im Leintal herzlich willkomma. Laß Dich oifach amoal widr säha!“

 

Tore:

1:0 Osman Karaoglu (2.), 1:1 Georg Kreuz (58.), 1:2 Andreas Bissinger (68.), 2:2 Constantin Schwarzkopf (72.), 2:3 Matthias Mahle (86.), 3:3 Osman Karaoglu (89., Foulelfmeter)

 

Schiedsrichter:

Markus Bender – hatte nicht seinen besten Tag. Es soll jedoch zu seiner Ehrenrettung gesagt werden, dass er das Spiel weitgehend laufen ließ und die Vorteilsregelung meistens richtig und gut auslegte.

 

Zuschauer: 150

 

TSV Güglingen:

Tobias Radzium, Nico Stengel, Mario Sommer, Robin Kürschner, Christian Schmidt, Constantin Schwarzkopf, Daniel Engelhardt (43. Furkan Gedik), Fabio Bronner (87. Moritz Lakotta), Marius Ackermann, Dashnim Mustafa, Osama Karaoglu, Marvin Heckler, Felix Bäzner, Alexander Hartwich. Trainer Natale Dalfino

 

TSV Niederhofen:

Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Marius Karr, Daniel Autenrieth, Marco Schukraft, Harun Öztürk, Jannik Gebert (83. Sascha Dignaß), Andreas Bissinger (73. Philipp Moser), Steffen Betz, Georg Kreuz, Stephan Faber, Matthias Mahle (90. Serkan Killi), Nils Rechkemmer. Trainer: Heiko Lang

 

TSV Güglingen II – TSV Niederhofen II 5:0

Nichts zu holen gab es im Vorspiel der beiden „Zweiten“. Die Leintaler hatten gegen den Tabellennachbarn eigentlich nie eine Chance. „Nicht nachlassen, Jungs. Ihr habt bisher eine gute Runde gespielt!“

 

Es spielten:

Joachim Ströhl, René Hofmann, Wolfgang Veyhl, Simon Brehm, Tobias Pfisterer, Nils Rechkemmer, Daniel Dignaß, Holger Maletzki, Dominik Nath, Serkan Killi, Alexander Heinz, Marcel Kiesel, Bernd Karr, Marco Schmidt.