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TSV Niederhofen - Spfr. Lauffen II 3:4 (1:3)

Vierfach Torschütze Mario Jotanovic zieht TSV-Jungs den Zahn.

Endlich amoal a Hoimspiel am Kerwe-Sonndich!“ Bereichern die TSV-Mannschaften nämlich sonst üblicherweise zumeist die Kirchweih-Heimspiele anderer Vereine, so hatte der Terminkalender dieses Mal doch tatsächlich ein Heimspiel für den TSV Niederhofen vorgesehen. Und das war gut so, „weil an d`Kerwe doa verliert mr d`hoim net. Im Gegateil, doa gwinnt mr.“

Es war alles dafür angerichtet. Der Oktober war golden, die Sonne lachte mit aller Kraft vom Himmel und die TSV-Mannen waren hoch motiviert. Einzig das Zuschauerinteresse an diesem Sonntag war nicht ganz so hoch wie ansonsten. „Wahrscheins hocka die ganze Leit alle noch in d`Wirtschaft umanander oder senn in Kloinagardich beim Schbiel der SG!“

Die Jungs vom TSV Niederhofen störte dies nicht. Mit zielstrebigem Offensivfußball übernahmen sie sofort das Kommando auf dem Spielfeld. Schon mit dem ersten Angriff war der Bann gebrochen. Jannik Gebert haute einen zuvor abgewehrten Ball von der Strafraumgrenze knallhart zum 1:0 in die Maschen. Der TSV blieb am Drücker und erspielte sich weitere Torchancen. Alle vielversprechenden Angriffe verpufften jedoch aufgrund schlampiger und unkonzentrierter Abspiele kurz vor dem Torschuß wirkungslos. Das Team der Spfr. Lauffen II rappelte sich auf und witterte Morgenluft. Mit dem ersten ernsthaften Angriff glichen die Zabergäuer aus. Mario Jotanovic enteilte der aufgerückten Niederhofener Abwehr und platzierte den Ball überlegt zum 1:1 ins Tor der Hausherren. Von einem Moment auf den anderen wechselte das Selbstwußtsein auf dem Spielfeld von grün-weiß nach schwarz-weiß. Die TSV-Jungs waren plötzlich verunsichert (warum eigentlich?). Stockfehler und katastrophale Abspielfehler gaben sich die Hand und spielten den Gästen in die Karten. Diese, nun immer einen Schritt schneller am Ball, mußten sich dann auch nicht besonders anstrengen und führten demnach nach nicht einmal einer halben Stunde Spielzeit verdient mit 1:3. Mario Jotanovic dachte sich, was einmal geklappt hat das klappt auch ein zweites oder gar ein drittes Mal. So erzielte der spritzige Mittelstürmer der Spfr. Lauffen binnen einer Viertelstunde einen lupenreinen Hattrick. Ein Tor glich dem anderen wie die Faust aufs Auge. Die Jungs vom TSV Niederhofen waren nun völlig von der Rolle. Alles was sich die Grün-Weißen vorgenommen hatten, schien mit einem Male über den Haufen geworfen. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit, als die spielsicheren Gäste, im Gefühl eines leichten Sieges, einen Gang zurückschalteten, kamen die Lochberg-Jungs wieder besser ins Spiel, ohne jedoch zu zählbarem Erfolg zu kommen.

In der Halbzeitpause schwante den konsternierten Heimfans Übles, wissen sie doch nur zu gut, dass die ersten Minuten der zweiten Halbzeit momentan keine Freunde des TSV Niederhofen sind.

So auch dieses Mal nicht. Ein hoher Freistoß aus dem linken Halbfeld erreichte den völlig ungehinderten Mario Jotanovic, der bewies, dass er auch per Kopf treffen kann. 1:4 nach gerade einmal 49 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt gab (fast) keiner der treuen TSV-Zuschauer auch nur einen Pfifferling auf seine Herzensmannschaft.

Doch diese gab sich nicht auf. Der seit langer Zeit erste gelungene Angriff brachte Lucas Autenrieth in Position, doch sein Schuß strich hauchdünn am linken Torpfosten vorbei. Aber diese Situation war so etwas wie das Zeichen zur Aufholjagd. Nur wenig später stocherte Mittelstürmer Patrik Brian den Ball zum 2:4 über die Torline des Lauffener Tores. Vorausgegangen war ein schönes Kopfball-Zuspiel von Philipp Moser. Der TSV Niederhofen stemmte sich nun verzweifelt gegen die drohende Niederlage, mußte dabei aber stets auf der Hut sein, um nicht in einen der gefährlichen Konter der Gäste zu laufen. Der Druck der Heimelf nahm zu und erstklassige Torchancen häuften sich. Patrik Brian scheiterte per Kopf ebenso wie kurz darauf Nico Neubert aus guter Schußposition nur wenige Meter vor dem Tor. Endlich dann aber doch der Anschluß zum 3:4. Patrik Brian schoß den Ball aus dem Gewühl heraus ins Tor der Spfr. Lauffen. Und noch waren zwanzig Minuten zu spielen. Der TSV Niederhofen warf nun alles nach vorne. Die Lauffener Abwehr stand gut und so wurde nun versucht mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen. Ein ums andere Mal schlugen die TSV-Jungs weite und hohe Bälle in den gegnerischen Strafraum, wo es gelegentlich lichterloh brannte. Der Ausgleich lag gleich mehrmals in der Luft, aber er fiel nicht.

Am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit stand eine deprimierende Heimniederlage, die vierte hintereinander, die aber aufgrund einer desolaten Leistung in der ersten Halbzeit vollkommen verdient war.

Fazit:

Nach gutem Beginn und einem schnellem 1:0 verlor der TSV Niederhofen danach unverständlicherweise völlig den Faden. Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit blieb erfolglos und so entführten die spielstarken Jungs der Spfr. Lauffen II letztendlich verdientermaßen drei Punkte hinüber über den Heuchelberg.

Jungs, das war viel zu einfach. Durch Hektik, häufige mangelhafte Ballannahme, haarsträubende Abspiele und teilweise Übermotiviertheit in euren Reihen, die ihr das gesamte Spiel über nie völlig ablegen konntet, habt ihr bewiesen, dass man eben doch an der „Kerwe“ ein Heimspiel verlieren kann. Das ist schade. (Vielleicht deen ons jo Hoimspiele am Kerwe-Sonndich doch net ganz so gut.) Durch eure unruhige und überhastete Spielweise macht ihr gute Ansätze ein ums andere Mal zunichte und beraubt euch eures eigenen Erfolges. Jungs, schbielt oifach amoal ruhiger, konzentrierter und souveräner. Ihr könnt des, des weiß Ich ganz genau. In der zweiten Halbzeit habt ihr gezeigt dass ihr auch nach einem hohen Rückstand nie aufgebt, auch wenn es nicht ganz gereicht hat. Das war Klasse. Am nächsten Sonntag gastiert ihr in Nordhausen bei der SGM NordHausen. Fahrt da hoch erhobenen Hauptes hin und bringt die drei Punke mit hoim!“

Tore:

1:0 (2.) Jannik Gebert, 1:1 (13.) Mario Jotanovic, 1:2 (25.) Mario Jotanovic, 1:3 (28.) Mario Jotanovic, 1:4 (49.) Mario Jotanovic, 2:4 (55.) Patrik Brian, 3:4 (70.) Patrik Brian

Schiedsrichter:

Daniel Legall war ein guter Schiedsrichter

Zuschauer: 100

TSV Niederhofen:

Lukas Castelo, Wolfgang Veyhl, Julian Frank (58. Nils Rechkemmer), Yannic Neudecker, Lars Wagner (60. Max Bell), Sascha Dignaß (84. Harun Öztürk), Jannik Gebert, Steffen Betz (c), Nico Neubert, Philipp Moser, Luca Autenrieth, Patrik Brian, Thomas Soloch, Tobias Schwarzkopf. Trainer: Armin Reinert..

Spfr. Lauffen II:

Jonas Schiefer, Lukas Losch © (76. Nico Schnizer), Patrick Scholl, Mario Jotanovic (90. Christoph Moser), Tim Eberbach (25. Daniel Leimböck), Marius Nowak, Simon Kegel, Felix Stefan Bücker, Marco Carrozo, Robert Hirsch (78. Frieder Dankel), Steffen Hönig. Trainer: Haris Haliagic.

Am Sonntag, den 22.10.2017 um 15.00 Uhr gastiert der TSV Niederhofen bei der SGM NordHausen. Kein Vorspiel der Zweiten.