Fussball - Aktive

TGV Dürrenzimmern - TSV Niederhofen 1:0 (1:0)

Gekämpft wie Löwen, aber nicht belohnt

Als die betagte rote „Ente“ frühzeitig vor Spielbeginn mühsam den Heuchelberg gen Zabergäu hinauf keuchte, waren die einhelligen Erwartungshaltungen der beiden schwergewichtigen und mindestens ebenso betagten Insassen eher gemäßigt. Wieder einmal war der ohnehin schon ausgedünnte Kader durch den neuerlichen Ausfall von Nico Neubert, Patrik Brian und Tobias Richter stark dezimiert und „schließlich henn mir in Dürrazemmern sowieso no nie ebbes gholt, seit mir uffgschdiega senn!“

So schauten die beiden Freunde nach ihrer Ankunft am Sportplatz unter dem „Hörnle“ erst ein bisschen beim Kick der beiden Reservemannschaften zu, genehmigten sich eine wärmende Tasse Kaffee im gemütlichen Dürrenzimmerner Sportheim und suchten sich sodann einen Platz an der Spielfeld-Barriere, von dem sie glaubten, dass dieser für einen positiven Spielausgang am ehesten geeignet sei.

Der TSV Niederhofen war gewillt die Herausforderung gegen den hohen Favoriten klaglos anzunehmen. Von Anbeginn an versteckten sich die Grün-Weißen nicht und versuchten, den äußerst schwierigen Platzverhältnissen zum Trotz, munter mitzuspielen. Doch schon nach wenigen Minuten eine Schrecksekunde in Reihen des TGV Dürrenzimmern. Torwart Qendrim Avdyli verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung und musste bedauerlicherweise früh ausgewechselt werden. „Gute Besserung Qendrim Avdyli, auf dass Du bald wieder spielen kannst!“ Sein Stellvertreter Steffen Steinke machte seine Sache gut und blieb fehlerlos. Die Jungs des TSV Niederhofen betrieben einen großen läuferischen Aufwand und bestimmten weitgehend die erste Hälfte. Echte Torchancen jedoch blieben Mangelware. Die Jungs des TGV standen sicher in der Abwehr und beschränkten sich auf Konter, ohne ihrerseits gegen die ebenfalls gut organisierte Gästeabwehr zu eigenen Torchancen zu kommen. So bedurfte es einer Standardsituation, um zum ersten Mal gefährlich vor dem Gästetor zu sein. TGV-Toptorjäger Veton Avdyli, der ansonsten bei Lars Wagner und Yannic Neudecker in guten Händen, aber eben auch nie ganz auszuschalten, war, köpfte nach einer starken halben Stunde Spielzeit einen gefühlvoll getretenen Eckball zum - bis dahin überraschenden - 1:0 ins Tor. Die TSV-Abwehr verteidigte in dieser Situation unkonzentriert und unglücklich. Jetzt hatten die Hausherren kurzzeitig Oberwasser, versäumten es aber, durch zwei gute Schuss-Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten sich die Gäste wieder gefangen und drängten auf den Ausgleich. Dieser blieb den tapfer kämpfenden Jungs aus dem Leintal verwehrt und so mussten sich die Gästefans in der Halbzeitpause mit einem knappen Rückstand davon überzeugen, dass im TGV-Sportheim nicht nur der Kaffee, sondern auch das Bier schmeckt.

Unbeeindruckt vom Ergebnis, behielten die Niederhofener Jungs nach dem Seitenwechsel weiter ihre spielerische Linie bei und kämpften um den Ausgleich. Fast wäre dieser früh geglückt. Der fleißige Sascha Dignaß nahm ein kluges Zuspiel geschickt an, drehte sich um die eigene Achse und knallte den Ball aus kürzester Entfernung vehement an die Unterkante der Torlatte. Die Jungs von Giovanni Cinquegrana gaben nicht auf. Die Roten stellten jedoch eindrucksvoll unter Beweis, warum der TGV Dürrenzimmern in der Liga über die mit Abstand beste Abwehr verfügt. Es war kein Durchkommen und so probierten es die Gäste mit Weitschüssen, die allesamt ihr Ziel knapp verfehlten. Auf der anderen Seite blieben die Gastgeber mit ihren Aktionen stets gefährlich, fanden aber auch ihrerseits keine Mittel um das Resultat zu verbessern.

Monika Kühner spürte es als Erste „Au, jetzt kommt doch a bißle Wind uff!“ Wenn auch nur ein eigentlich unbedeutendes Lüftchen, so war es doch kein gutes Omen für die Gäste vom TSV Niederhofen. Denn oft, (also meistens. Eigentlich immer!) wenn sich der aus Richtung Neipperg aufziehende Wind mit den einheimischen Jungs verbrüderte, verwehte er die grün-weißen Hoffnungen augenblicklich. So auch heute (Augenzwinkern!). Gegen Spielende forderte der tiefe Platz von beiden Teams ihren Tribut. Trotz aller Bemühungen fiel bis zum Schlusspfiff auf beiden Seiten kein Treffer mehr. „Kopf hoch, Männer. Ihr habt alles gegeben!“

Fazit:

In einem ausgeglichenen Fußballspiel auf schwer bespielbarem Boden war kein Unterschied ersichtlich, wer Favorit und wer Außenseiter ist. Die Jungs vom TSV Niederhofen kämpften mit großem Löwenherz, belohnten sich schlussendlich aber nicht. Ein Punkt wäre verdient gewesen. Eine einzige Unachtsamkeit brachte die Grün-Weißen um die Früchte ihrer Arbeit.

Jungs, auf dieser Leistung könnt ihr aufbauen. Trotz der Niederlage habt ihr nicht enttäuscht. Jeder Einzelne von euch hat alles gegeben. Sehr gut gefallen hat mir, dass ihr - auch (und gerade) nach einer schmerzlichen Niederlage - nach Spielende endlich wieder einmal einen Kreis auf dem Spielfeld gebildet habt. Dadurch demonstriert und zeigt ihr Zusammenhalt, egal wie das Spiel ausgegangen ist. Behaltet das bei. Am nächsten Sonntag kommt der SV Leingarten II zum Leintalderby zu uns herauf nach Niederhofen. Gebt im letzten Spiel des Jahres noch einmal alles und kämpft gemeinsam um die drei Punkte. Wir halten fest zu euch!“

Tor:

1:0 (32.) Veton Avdyli

Schiedsrichter:

Triantaffilos Stavridis war in einem fairen Spiel ein guter Schiedsrichter.

Zuschauer: 123

TGV Dürrrenzimmern:

Qendrim Avdyli (12. Steffen Steinke), Benjamin Schäufele, Marcel Übelhör, Christoph Kohler ©, Daniel Zahner, Heiko Ritter (84. Manuel Nölte), Aaron Simpfendörfer (88. Luca-Leon Matthies), Richard Thor, Lirim Avdyli (54. Sebastian Mittwich), Veton Avdyli, Tim Geisler, Markus Hamel,. Trainer: Tom Irrgang.

TSV Niederhofen:

Benjamin Decker, Wolfgang Veyhl, Marius Karr, Lars Wagner © (84. Nils Rechkemmer), Yannic Neudecker, Julian Frank (82. René Hofmann), Johannes Jost, Jannik Gebert (76., Fabio Cinquegrana), Sascha Dignaß, Steffen Betz, Giovanni Cinquegrana, Lukas Castelo, Edmond Kristof. Trainer: Giovanni Cinquegrana.

TGV Dürrenzimmern II - TSV Niederhofen II 3:2 (2:2)

Lange boten die Gäste dem Tabellenführer Paroli, gingen zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung und standen am Ende doch mit leeren Hände da. Kurz vor Spielende verpasste der engagierte Vincent Richter den Ausgleich nur ganz knapp. „Trotzdem Männer, gute Leistung. Weiter so!“

Tore:

1:0 (9.) Markus Hamel, 1:1 (13. Michael Schneider, 1:2 (21.) Daniel Heiche, 2.2 (36.) Julian Heinzl, 3:2 (75.) Philipp Lang

Es spielten:

Wolfgang Veyhl, Moritz Autenrieth, Thomas Soloch ©, Daniel Heiche, Michael Schneider, Max Bell, Edmond Kristof, Harun Öztürk, Marco Schukraft, Vincent Richter, Tobias Schwarzkopf, Anton Scheyft, Alexander Werz, Dominik Nath, Josa Reiner. Trainer: Marco Schukraft und Tobias Pfisterer.

Am Sonntag, den 04.12.2016 um 14.00 Uhr empfängt der TSV Niederhofen zum Vorrundenabschluss den SV Leingarten II. Kein Vorspiel der zweiten Mannschaften.