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TSV Nordhausen II – TSV Niederhofen 4:2 (1:2)
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„Ja, därfa die denn des?“
„Nordhausa muß joa a wahnsinns starke erschde Mannschaft haba, wenn die en Großteil ihrer bisheriga Bezirksligaschbieler samt Trainer in d`Kreisliga-Mannschaft ufflaafa lassa könna!“ „Wahrscheins wella die in d`Landesliga uffschdeiga und gleichzeitig noch Kreisliga-B-Meischder wärra!“. Die Spielabsage von Türkspor Obersulm, dem zugelosten Pokalgegner von Nordhausen I, ermöglichte einem Großteil der etablierten Nordhausener Bezirksligaspieler im Dress der Zweiten im Bezirkspokalspiel gegen den TSV Niederhofen noch ein bisschen Spielpraxis vor dem eigentlichen Rundenauftakt am kommenden Sonntag.
Obwohl schon schnell die spielerischen Möglichkeiten der Gastgeber ersichtlich waren, ließen sich die Gäste aus Niederhofen davon nicht beeindrucken. Benjamin Nohe überwand nach einem schönen Pass aus dem Mittelfeld im Alleingang Heimkeeper Mark Harzer mit überlegtem Flachschuss ins linke Eck. Auch in der Folge bleib der TSV Niederhofen am Drücker. Mit gutem Pressing eroberten die Mittelfeldspieler die Bälle, spielten schnell in die Spitze und ermöglichten so den beweglichen Stürmern zu guten Gelegenheiten zu kommen. Zunächst scheiterte zwar Benjamin Nohe nach einem abermaligen Alleingang nur knapp, aber schon kurz darauf stahl sich Phillip Neubert, nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld, in den Rücken der Nordhausener Abwehr und erzielte das vermeintlich beruhigende 0:2. Doch vom Anspiel weg gelang dem Heimteam gegen nur einen Moment unaufmerksame Gästespieler der Anschlusstreffer zum 1:2. Der TSV Nordhausen wirkte jetzt insgesamt gefestigter und bemühte sich um den Ausgleich. Die von Neuzugang Sascha Wößner gut organisierte Abwehr ließ jedoch nur wenige Torchancen zu. Außer einem Kopfball, des nie ganz auszuschaltenden Nordhausener Goalgetters Marco Öhler, der das Tor nur knapp verfehlte, kamen die Schwarz-Gelben zu keinen nennenswerten Torchancen. Die besseren Möglichkeiten hatten noch immer die Gäste aus dem Leintal. So kratzte der Nordhausener Torwart Mark Harzer einen schönen Freistoß von Philipp Moser gerade noch aus dem Tordreieck. Bis zum Pausenpfiff blieb es beim knappen Vorsprung des TSV Niederhofen. Die Gästefans, verteilten sich an zwei Getränkestellen in und um das Sportheim und blieben optimistisch. „Die schbiela gut, des packa mir!“
Die erste vielversprechende Möglichkeit nach dem Seitenwechsel gehörte dann auch den Grün-Weißen. Der gute Rechtsverteidiger Marius Karr ging auf und davon, allerdings nicht konsequent bis zur Grundlinie, so kam seine Flanke zu früh und blieb für den mitgelaufenen Mittelstürmer Patrik Brian unerreichbar. Doch schon bald zeigte es sich, dass der TSV Nordhausen gewillt war dieses Spiel unbedingt zu gewinnen, wohl auch mit der Erkenntnis im Hinterkopf, dass bei einer Niederlage die Pokalzeit der eingesetzten Spieler in dieser Saison beendet sein würde. Vor allem die Einwechslung von David Schauer, der bewies, dass er nicht nur ein sehr guter Bezirksligatorhüter ist, sondern auch ein exzellenter Feldspieler, zahlte sich nun für die Elf von Trainer Heiko Schmidt aus. Erfahrung, körperliche Robustheit und Spielkunst machten sich nun auf dem Spielfeld deutlich bemerkbar. Der Druck des TSV Nordhausen nahm zu, Fehler in der Niederhofener Deckung wurden förmlich erzwungen und so drehten Sandro Woll und Marco Öhler das Spiel bis Mitte der zweiten Halbzeit mit ihren Toren zum 3:2.
Der TSV Niederhofen wehrte sich, versuchte die spielerische Linie beizubehalten, biss sich aber an der gegnerischen Abwehr ein ums andere Mal die Zähne aus. Standardsituationen mussten her. Doch erneut bewies Mark Harzer im Tor der Zabergäuer seine Klasse, als er einen tollen Freistoß von Steffen Betz mit den Fingerspitzen um den Torpfosten drehte. Gegen Ende wurde das Spiel hektischer und ruppiger. Der TSV Niederhofen drängte mit Macht auf den Ausgleich, entblößte seine Abwehr, schaffte es aber nicht, die vielbeinige Defensive der Gastgeber zu überwinden und wurde so in allerletzter Sekunde entscheidend aus gekontert Der „alte Fuchs“ Adriano Bonomo machte mit seinem Tor zu 4:2 den Deckel drauf.
Fazit:
In einem intensiven Pokalspiel hatte der TSV Nordhausen in der zweiten Halbzeit die größeren Spielanteile und besseren Torchancen und gewann letztendlich verdient. Die Jungs vom TSV Niederhofen machten vor allem in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel, hielten die Auseinandersetzung lange offen, mussten sich schlussendlich aber der reiferen Spielanlage ihres Gegners beugen. Es ist regelkonform, dass ein Verein im Pokal Spieler seiner ersten Mannschaft einsetzt, wenn diese zuvor noch nicht in der eigenen Mannschaft gespielt haben. Fairness sieht meines Erachtens jedoch anders aus. „Ja aber des macha doch faschd alle!“ „Des kann scho sei, aber des hat mit Fairness trotzdem genauso wenig zu tun, wie die permanente Verhöhnung der gegnerischen Fans durch einen einzelnen Spielers oder die „vereinsbrillenmäßige“ Entscheidung eines Linienrichters der als einziger im weiten Rund den Ball im Seiten aus gesehen hat und somit eine vorzügliche Kontermöglichkeit der Gastmannschaft unmittelbar vor dem 4:2 bereits in der Entstehung vereitelte. Aber das ist meine eigene persönliche Meinung, genauso wie die, dass man sich beim Verband mal überlegen sollte, was denn das für Regeln sind, die einen Verein mit einer Geldstrafe belegen, wenn beispielsweise nicht bis spätestens eine Stunde nach Spielschluss ein Ergebnis einer Jugendmannschaft ins Netz gestellt wurde und gleichzeitig erlaubt, Mannschaften so mir nichts dir nichts ungestraft mit klassenhöheren Spielern auf breiter Front aufzustocken? Und, wird nicht immer vollmundig verkündet, dass klassentiefere Mannschaften bis zum Erreichen des Endspiels im Bezirkspokal Heimrecht genießen? „Ja, warum henn en mir noa jetzt eigentlich am letzschda Sonndich nach Nordhausa fahra müssa?“
„Sei es drum, abhaken Jungs und nach vorne schauen. Nächstes Wochenende startet die Punktspielsaison 2015-2016 und da präsentiert sich mit dem TSV Pfaffenhofen ein starkes Team unterm Lochberg. Da wird euch wieder alles abverlangt werden!“
Tore:
0:1 (5.) Benjamin Nohe, 0:2 (21.) Phillip Neubert, 1:2 (22. Timo Sobol), 2:2 (65. Sandro Woll ), 3:2 (75. Marco Öhler), 4:2 (93. Adriano Bonomo)
Besondere Vorkommnisse:
gelbrot (86. Nicolai Höppner) TSV Nordhausen
Schiedsrichter:
Gerd Fritz aus Leingarten hatte zwar gegen Ende etwas Mühe mit der zunehmend hektischeren Begegnung, leitete das Spiel aber, mit der ganzen Erfahrung seiner langjährigen Fußballerzeit, insgesamt sehr sicher.
Zuschauer:
überwiegend grün-weiß
TSV Nordhausen:
Mark Harzer, Adriano Bonomo, Timo Sobol (82. Jan Edlich, Marco Öhler (90. Andreas Karger), Björn Neubig, Manuel Wolf,Yannick Buchwald (50. David Schauer), Michael Zottl, Goran Gavric, Sando Woll, Nicolai Höppner, Konrad Fromm. Trainer: Heiko Schmidt
TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Joachim Ströhl, Marius Karr (70.) Jannik Gebert), Julian Frank, Sascha Wößner, Harun Öztürk, Phillip Neubert, Andreas Bissinger (66. Sascha Dignaß), Steffen Betz, Philipp Moser (45. Patrik Brian), Benjamin Nohe, Stephan Faber (85. Tobias Schwarzkopf), Yannic Neudecker, Manuel Bechtel. Trainer:Heiko Lang
Am Sonntag, den 23.08.2015 um 15.00 Uhr Punktspielauftakt in Niederhofen gegen den TSV Pfaffenhofen. Vorspiel der zweiten Mannschaften um 13.15.