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TSV Botenheim II – TSV Niederhofen 2:1 (1:1)

Verpasste Chance.

„Eigentlich komma mr jo gern nach Botena, weil schbätestens seit em fuffzehnta Juni  zweitausendvierzehn meega mir den Schbortplatz dort droba uff d`Botaheimer Heide aa a klois bißle!“ So war dann auch seitens der Leintaler Fans, nicht zuletzt auch aufgrund der positiven Resultate im November und der Erinnerung an das gewonnene Relegationsspiel im vergangenen Sommer an gleicher Stätte, eine gewisse Vorfreude auf das Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Botenheim unverkennbar

 

Auch die Gäste-Spieler selbst schienen mit dem Sportplatz in Botenheim positive Erinnerungen zu verbinden, denn dementsprechend selbstsicher und optimistisch gingen sie in die Begegnung. Anders als jedoch im Sommer präsentierte sich das Spielfeld dieses Mal jahreszeitlich bedingt  nicht in einem Top-Zustand. Beiden Teams fiel es dann auch schwer geordneten Spielaufbau zu betreiben. Die Jungs vom TSV Niederhofen kamen zunächst darauf besser zurecht, präsentierten sich laufstark und just als der zahlreiche Tross des Bezirksligisten FV Wüstenrot im Omnibus das Botenheimer Sportgelände erreichte, vollendete Stephan Faber einen schönen Spielzug über die rechte Angriffsseite konsequent zur 0:1-Führung. „I glaab die Wüstaroter brenga ons Glück. Desjoahr müssa se scho zum dritta Moal nach ons schbiela, und drbei henn mr nie verlora!“

Statt jedoch mit der beruhigenden Führung im Rücken nun ruhig und abgeklärt zu agieren, gaben die Grün-Weißen unerklärlicherweise das Mittelfeld preis. Hektischer und ungenauer Spielaufbau spielte dem TSV Botenheim in die Karten, der mit zunehmender Dauer mehr Kontrolle auf dem Feld gewann. Mit ihrer aggressiven und kampfbetonten Einstellung imponierten die Hausherren ihren Gästen mehr und mehr.  Ein herrlicher Sonntagsschuss von Florian Mahle egalisierte das Spielergebnis verdientermaßen kurz vor dem Pausenpfiff.

Trotz des Ausgleichstreffers blieben die Gästefans bei Kaffee und Kuchen im gemütlichen Botenheimer Sportheim zuversichtlich. „Des gwenna mir no in d`zweita Halbzeit“

Doch nach dem Seitenwechsel zunächst das selbe Bild. Botenheim störte früh, Niederhofen fand im Mittelfeld keinen Zugriff auf das Spiel und brachte sich dadurch unnötigerweise selbst in Nöte. Gerade jedoch, als sich die Jungs des TSV Niederhofen zu besinnen schienen und durch erhöhten Einsatz Spielanteile gewannen, griff der Schiedsrichter zum ersten Mal entscheidend ins Geschehen ein . Einen regelkonformen Zweikampf im Gästestrafraum wertete er, zur Überraschung aller, als Foulspiel und gewährte den Gastgebern einen Elfmeter, welchen diesen dankend zur 2:1-Führung verwandelten. Wenige Minuten später allerdings, als Malte Blechschmitt auf der Gegenseite einschussbereit vor dem Tor rüde gefoult wurde, blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm.  Die Spieler des TSV Niederhofen waren angefressen und reagierten mit wütenden Angriffen in Richtung Botenheimer Tor.   Die Blau-Weißen hatten alle Mühe sich aus der drohenden Umklammerung zu befreien, blieben aber mit ihren Entlastungskontern stets gefährlich, nicht zuletzt auch deshalb weil Niederhofen nun alles auf eine Karte setzte und die Abwehr entblößte.

Wohl weil dem TSV Niederhofen nur wenig Produktives einfiel,  um die kompakt stehende Abwehr des TSV Botenheim zu überwinden, hatte der Schiedsrichter ein Einsehen mit den Bemühungen der Gäste und zeigte kurz vor Spielende erneut auf den ominösen Punkt.

Gemäß dem Motto„weil mir aber koine gschenkte Elfmeter wella!“ jagte Michael Fiess den Ball in den dämmernden Nachmittagshimmel über Botenheim. Doch noch war das Spiel nicht zu Ende. Der gute Jürgen Wein im Botenheimer-Gehäuse parierte einen hart geschossenen Freistoß von Andreas Bissinger aus aussichtsreicher Position, dem nach vorne geeilten Abwehrchef Marco Schukraft gelang es nicht, den abgewehrten Ball aus kürzester Distanz über die Torlinie zu bugsieren. Als der Schiedsrichter seine, in der zweiten Halbzeit, unglückliche Leistung mit einer völlig überzogenen roten Karte gegen einen Spieler des TSV Botenheim krönte, endete schließlich das kampfbetonte Spiel mit einer  absolut unnötigen Niederlage aus Gästesicht. Ja, und der FV Wüstenrot brachte dieses Mal, außer sich selbst, kein Glück.

Fazit:
Obwohl über weite Strecken spielbestimmend brachte sich der TSV Niederhofen durch ungenaue und schlampige Abspiele immer wieder selbst in Bedrängnis. Der erhoffte Befreiungsschlag gegen den aufopferungsvoll kämpfenden TSV Botenheim blieb aus und die Jungs von Trainer Heiko Lang überwintern im unteren Tabellendrittel.  „Jungs, heute wäre die Chance gewesen mit einem Sieg einen großen Schritt nach vorne zu machen und die Lücke zum Tabellen-Mittelfeld zu schließen. Dennoch Jungs, lasst euch nicht unterkriegen, haltet auch weiterhin fest zusammen und präsentiert euch nach wie vor als Einheit, dann werden die Resultate in der Rückrunde auch wieder stimmen!“

Tore:
0:1 (13.) Stephan Faber, 1:1 (37.) Florian Mahle, 2:1 (61.) Timo Kunzmann (FE)

Besondere Vorkommnise:
Michael Fiess (TSV Niederhofen) verschießt Foulelfmeter (83.)

rot: Robin Bischoff (91.) (TSV Botenheim II)

Schiedsrichter:
Wolfgang Scheidt aus Bietigheim-Bissingen                                                    

Zuschauer: 120

TSV Botenheim II:
Jürgen Wein, Hendrik Hafendörfer, Semili Ari (73. Marcel Eble), Robin Bischoff, Tobias Frank, Aaron Forstner, Tobias Eckert, Ari Tacettin (64. Paul Schiller), Florian Mahle, Hagen Gärttner, Timo Kunzmann (90. Lukas Fessler), Ümüt Aydin. Trainer: Michael Feiler  

TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Phillip Neubert (46. Julian Frank), René Hofmann, Marco Schukraft, Harun Öztürk (86. Jannik Gebert), Steffen Betz (74. Max Bell), Andreas Bissinger, Malte Blechschmitt, Michael Fiess, Benjamin Nohe, Stephan Faber, Nils Rechkemmer. Trainer: Heiko Lang

 

Ich wünsche allen Spielern, Trainern, Betreuern, Fans, Zuschauern und Wegbegleitern eine schöne und besinnliche Advents- und Weihnachtszeit