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SGM Fürfeld/Bonfeld -TSV Niederhofen 0:0
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Fortuna – gekleidet in grün-weiß
„Beni, heit machsch en shutout!“ Der Gesichtsausdruck des jungen Niederhofener Torwarts, beim obligatorischen Abklatschen der Spieler mit den Fans vor Spielbeginn, drückte Unverständnis aus. „Weisch, was des isch?“ „Noi!?“ „Läsch halt oifach koiner nei!“
Trotz der aufmunternden Worte waren die Erwartungen sowohl der mitgereisten TSV-Anhänger wie schon der Dornweg-Gemeinschaft beim gemütlichen Strassenfestle am Vorabend vor dem Spiel bei den langjährigen Weggefährten aus Bonfeld und Fürfeld nicht so hoch. Letztendlich zu eindeutig fielen die ersten Ergebnisse der Saison, trotz teilwese ansehnlicher Leistungen, zu Ungunsten des TSV Niederhofen aus.
Als dann ersichtlich war, dass es an diesem sonnig warmen letzten Sommertag in Bonfeld nicht einmal zu einem einzigen Auswechselspieler reichen sollte, beschlossen die grün-weißen Zuschauer „mir nemma es wie`s kommt!“ Allen Unkenrufen zum Trotz stellte sich Gästecoach Jürgen Schüller auf einen heißen Kampf seiner Elf ein, schleifte er doch literweise Wasser, hinüber auf die, mit ihm und Co-Trainer Phillip Neubert, spärlich besetze Auswechselbank, welche Ihrem Namen heute leider nicht gerecht wurde.
Die Jungs aus Fürfeld und aus Bonfeld übernahmen sofort die Initiative und der TSV Niederhofen zog sich weit zurück in die eigene Spielhälfte. Entlastungsangriffe blieben selten und außer einem Weitschuß von Philipp Moser der das Tor verfehlte, verbuchten die Grün-Weißen in der ersten Spielhälfte keine nennenswerten Offensivaktionen. Es spielte eigentlich nur die SGM. Angriff um Angriff brandete in Richtung Gästetor. Und, die Blau-Roten erarbeiteten Chancen, gingen aber allzu leichtfertig damit um oder waren nicht gerade vom Glück begünstigt. Allein dreimal knallte der Ball gegen Pfosten und Latte des Niederhofener Tores. Dazu kam noch ein Gewaltschuß, der die Querlatte touchierte. Angeführt von Yannic Neudecker stemmte sich das Niederhofener Team verbissen gegen ein Tor und hielt weitgehend die Ordnung bei. Was durch kam wurde von Torhüter Benjamin Decker mit glänzenden Paraden vereitelt. Als Schiedsrichter Helmut Fleischhacker frühzeitig zur Halbzeit pfiff („Schiri, des senn no zwei Minuta!“ „I pfeif nach meiner Uhr!“) stand überraschenderweise noch immer die Null.
„Des-isch-mein-ältester-und-beschder-Freund“ Leo Deigner, der im Vorpiel Sohnemann Julien beim 2:1-Auswärtssieg der Brackenheimer-Meimsheimer Spielgemeinschaft unterstützte, lag mit seiner Halbzeitprognose richtig. „A glückliches Unentschieda, aber wenn so fahrlässig mit de Chanca umgehsch, noa musch uffpassa, dass des net no beschdroaft wird!“
Obwohl rund um die Bonfelder Verpflegungshütte erfahrungsgemäß der gemütlichste Platz ist, um in Bonfeld ein Fußballspiel zu verfolgen, beschloß der Chronist auch in der zweiten Halbzeit einen Platz auf der sonnenüberfluteten Gegengerade zu suchen, „weil emmer wenn I doahanna beim Bier und bei d`Wurschd gschdanda benn, noa henn mr verlora!“
Die zweite Spielhälfte begann, wie die erste aufgehört hat. Die SGM Fürfeld-Bonfeld drängte auf den Führungstreffer. Immer wieder wurde mit langen Bällen auf die schnellen Flügelspieler versucht in den Rücken der Niederhofener Abwehr zu kommen. Doch die Lochbergjungs kämpften und gaben keinen Ball verloren. Mit zunehmender Spieldauer verlor die Heimelf mehr und mehr die Konzentation. Unruhe breitete sich im und um das Spielfeld aus. Ungenauigkeiten im Passspiel und überhastete, zu weit geratene, Flanken waren die Folge. Die Elf von Gästecoach Jürgen Schüller wurde in der Offensive mutiger, ohne allerdings zu vernünftigen Abschlüssen zu kommen. Zeit für den Schlußspurt. Mit dem Mut der Verzweiflung berannte das symphatische Team von Heimcoach Frank Belz pausenlos das Gästetor. Die grün-weißen Jungs kämpften wie die Löwen und warfen sich unentwegt in die Schüsse der Gastgeber. Jetzt wuchs Torhüter Benjamin Decker förmlich über sich hinaus. Er schien tausend Hände zu haben und hielt einfach alles was auf sein Tor kam. Die Minuten verrannen, doch noch einmal wurde es kurz vor Ende der vierminütigen Nachspielzeit höchst dramatisch. Längst hatten alle Grün-Weißen, ob mittlerweile angeschlagen oder nicht, ihren Strafraum verbarrikadiert. Vier-fünf Mal boten sich den Gastgebern beste Einschußmöglichkeiten. Beni Decker, Yannic Neudecker, Yannic Gebert Nils Rechkemmer, Moritz Autenrieth, Sascha Dignass, Thomas Soloch, Alexander Werz , Philipp Moser, Max Bell – alle warfen sich mit letzter Kraft in die Schüsse des Gegners, ehe Julian Bahm den Ball kompromisslos aus dem Spielfeld in Richtung Kirchhausen drosch. Endlich erlöste der lang ersehnte Schlußpfiff des Unparteiischen die grün-weiße Fußballfamilie. Der erste Punkt der Saison war schwer erkämpft. Maßgeblichen Anteil am unerwarteten Punktgewinn hatte der junge Gäste-Torwart Benjamin Decker. „Beni heit hasch Dei Gsellaprüfung gmacht!“ „Noi, geschdern, doa hann I nämlich Freischbrechung ghet!“
Fazit:
Es bedurfte schon des Inhaltes eines ganzen Füllhornes, welches Glücksgöttin Fortuna über der grün-weißen Elf ausschüttete, um dem TSV Niederhofen den ersten Saisonpunkt zu bescheren. Die Jungs aus Fürfeld und Bonfeld waren über die gesamte Spieldauer das eindeutige bessere Team, verschleuderten ihre erstklassigen Tormöglichkeiten jedoch geradezu grob fahrlässig. Das Team des TSV Niederhofen, aus welchem Torhüter Benjamin Decker, dank seiner tadellosen Leistung herausstach, verdiente sich den Auswärtspunkt mit großem Löwenherzen.
„Jungs, ihr habt alles gegeben und euch mit dem ersten Punkt selbst belohnt. Das war ganz toller Kampfgeist. Ich bin Stolz auf euch. Ja, ihr habt Glück gehabt aber Glück muß man sich immer und immer wieder hart erarbeiten. Das habt ihr elf, die ihr gegen die SGM Fürfeld-Bonfeld auf dem Platz standet, getan. Ihr seht selbst, erfolgreich zu bestehen macht doch deutlich mehr Spaß, als dauernd zu verlieren. Hart erarbeiten heißt aber vorallem auch intensiv zu trainieren. Macht das, alle, für euch selbst.“
Tore:
Fehlanzeige
Schiedsrichter:
Helmut Fleischhacker aus Wüstenrot war Leiter einer fairen Partie.
Zuschauer: 112
SGM Fürfeld-Bonfeld:
Michael Knarr, Yannick Lang, Dennis Bopp, Sören Blättgen, Yannik Neuweiler, Tom Mysliwietz (62. Simon Last), Louis Kübler (46. Simon Klumbach), Sandro Tiffert, Dominik Antoni (46.Nick Kramer), Christian Reinhardt, Sven Forster (55. Kevin Weigelt), Ulf Blättgen. Trainer: Frank Belz.
TSV Niederhofen:
Benjamin Decker, Jannik Gebert, Yannic Neudecker, Nils Rechkemmer, Moritz Autenrieth, Thomas Soloch, Julian Bahm, Alexander Werz, Sascha Dignass, Max Bell, Philipp Moser. Trainer: Jürgen Schüller.
Am Sonntag, den 29.09.2019 um 15.00 Uhr empfängt der TSV Niederhofen die Gäste vom FC Kirchhausen.