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TSV Niederhofen - SC Oberes Zabergäu 1:5 (1:2)

Deftige Zabergäuer Ohrfeige

Es gibt Fußball-Sonntage, die stellt sich der gemeine Zuschauer, insbesondere wenn er Fan vom TSV Niederhofen ist, so ganz anderst vor, als diese dann tatsächlich enden.

Ein solcher Sonntag erwartete die leidgeprüfte Anhängerschar der Grün-Weißen am letzten Wochenende.

Glücklicherweise wußten sie bei Spielbeginn davon aber nichts oder sie weigerten sich hartnäckig einen solchen Sonntag auch nur in Erwägung zu ziehen. Sonst wären sie vielleicht zu Hause geblieben, hätten an diesem sonnigen Septembertag besser gemütlich eine Gartenausstellung, die bewirtschaftete Lochberghütte oder Dörr`s Motorradtreffen besucht.

Die ersten Minuten waren dann auch noch vielversprechend. Der TSV Niederhofen begann offensiv, bestrebt dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen. Die erste Torannäherung gehörte Nico Neubert, der zwar den SCO-Torhüter bereits überwunden hatte, aber nicht genügend Druck hinter den Ball brachte, so dass ein Verteidiger der Gäste noch vor der Torlinie klären konnte.

Doch plötzlich, völlig Unerklärlicherweise und fast hörbar riß der Faden. Von einem Moment auf den anderen ging jegliche Ordnung im Spiel der Heimelf verloren. Leichtfertige Ballverluste, schlampige Abspiele und hektischer Spielaufbau brachten die Gäste ins Spiel. Die Jungs vom SC Oberes Zabergäu witterten ihre Chancen, setzten die verunsicherten TSV-Jungs unter Druck und zwangen sie zu Fehlern.

Es dauerte dann auch nicht lange bis ein Fehlpass im Mittelfeld beim Gegner landete, ein kluger Paß in die Nahtstelle der Abwehr auf Torjäger Ionut-Ciprian Dutu der keine Mühe hatte den bedauernswerten Lukas Castelo im TSV-Tor zum 0:1 zu überwinden.

Der SC Oberes Zabergäu legte nach. Gegen verunsicherte Niederhofener Jungs fiel es dem besten Mann auf dem Platz, Ionut-Ciprian Dutu, leicht auf 0:2 zu erhöhen. Wieder ging ein Fehlpass dem Tor voraus. Nichts ging mehr und die einheimischen Zuschauer hofften inständig auf den erlösenden Halbzeitpfiiff. Rolf Haug nahms mit Galgenhumor. „I glaab I hol amoal zwei Bier!“ Sprachs und schlich davon in Richtung Verpflegungscontainer. Dabei verpaßte er doch glatt wie Luca Autenrieth im Mittelfeld den Ball eroberte, blitzschnell auf der rechten Seite Max Bell bediente, dieser auf die Grundlinie zog, schön zurück auf den mitgelaufenen Luca Autenrieth passte, der fast mit dem Pausenpfiff gekonnt auf 1:2 verkürzte. „Also Batscher, I glaab du sottsch glei no amoal los und no a paar Bier hola!“

Die Hoffnung in Reihen der Niederhofener Fans kehrte zurück. Der erste richtig gelungene Spielzug hatte den TSV Niederhofen aus dem Nichts zurück ins Spiel gebracht.

Doch die Hoffnung währte nur kurz. Noch bevor die Grün-Weißen zur Aufholjagd blasen konnten, erreichte nur kurze Zeit nach Wiederberginn ein abermaliges haarsträubendes Abspiel aus der Abwehr in die Spielmitte, den lauernden Nico Stengel, der nicht lange fackelte und den Ball zum 1:3 flach, links neben dem Pfosten, ins Tor haute. Was folgte waren aus Sicht der Leintaler vier schmerzhafte Minuten. Erst erhöhte der überragende Ionut-Ciprian Dutu auf 1:4, ehe nur eine Minue später Nils Horvath mit seinem Tor zum 1:5 den Sack zumachte. Autsch, das tat weh! Das Spiel war entschieden, der SC Oberes Zabergäu, mit dem Selbstbewußtsein eines Vier-Tore-Vorsprunges im Rückren, spielte die verbliebene Spielzeit locker, lässig, leicht herunter. Der TSV Niederhofen mühte sich um Ergebniskorrektur, es gelang jedoch zu keinem Zeitpunkt mehr ein Zugriff auf das Spiel. Am Ende stand eine deprimierende 1:5-Heimniederlage, die am heutigen Tag auch in der Höhe verdient war.

Fazit:

Nach ordentlichem Beginn gab der TSV Niederhofen das Spiel komplett aus der Hand. Der SC Oberes Zabergäu bedankte sich für eine Vielzahl von Fehlern und nahm am Ende einen, auch in der Höhe verdienten, 1:5-Auswärtserfolg mit hinüber ins Zabergäu.

Jungs, des war a richtige Klatsche. So ebbes passiert und so ebbes isch koin Beinbruch. Lernt aus euren Fehlern und stellt diese schnell ab. Spielt einfach einmal nicht so hektisch und bewahrt Ruhe und Umsicht. Am kommenden Donnerstag in Leingarten und am darauf folgenden sonntäglichen Heimspiel gegen den FSV Schwaigern, werdet ihr mit Sicherheit wieder richtig gefordert. Beweist euch, dass auch ihr gut Fußball spielen könnt.

Wir Zuschauer sind auf alle Fälle schon sehr gespannt auf eure Reaktion!“

Tore:

0:1 (22.) Ionut-Ciprian Dutu, 0:2 (37.) Ionut-Ciprian Dutu. 1:2 (45.) Luca Autenrieth, 1:3 (50.) Nico Stengel, 1:4 (53.) Ionut-Ciprian Dutu, 1:5 (54.) Nils Horvath

Schiedsrichter:

Joschua Rudisile war ein guter Schiedsrichter

Zuschauer: 190

TSV Niederhofen:

Lukas Castelo, Wolfgang Veyhl, Phillip Neubert ©, Johannes Jost (75. Lars Wagner), Yannic Neudecker, Nils Rechkemmer, Sascha Dignaß, Jannik Gebert (51. Julian Frank), Max Bell (58. Edmond Kristof), Philipp Moser, Nico Neubert (85. Tobias Schwarzkopf), Luca Autenrieth, Thomas Soloch. Trainer: Armin Reinert

SC Oberes Zabergäu:

Alexander Stengel, Sven Stuber (76. Robert Klesse), Fabian Durst, Markus Burrer, Nico Stengel, Leon Burkhardt (67. Petru-Ionut Vasilache), Jens Achauer, Ionut-Ciprian Dutu, Torsten Leicht ©, Nils Horvath, Heiko Ritter, Christopher Tietsch, Tobias Weiß

TSV Niederhofen II – SC Oberes Zabergäu II 2:0 (0:0)

Als Jan Heidinger Mitte der zweiten Halbzeit mit schönem Paß Tobias Schwrzkopf in der Mitte bediente und dieser mit überlegtem Schuß zum 1:0 vollstreckte, war der Bann gebrochen. Kurze Zeit später erhöhte Vincent Richter in einem weitgehend ausgeglichenen Spiel auf 2:0. „Einwandfrei, Männer!“

Tore:

1:0 (68.) Tobias Schwarzkopf, 2:0 (76.) Vincent Richter

Es spielten:

Benjamin Decker, Josua Reiner, Moritz Autenrieth (c), Daniel Heiche, Lars Wagner, Tobias Schwarzkopf, Thomas Soloch, Edmond Kristof, Jan Heidinger, Vincent Richter, Marco Schukraft, Matthias Mahle, Harun Öztürk, Marco Schmidt, René Hofmann.

Am Donnerstag, den 21.09.2017 um 19.00 spielt der TSV Niederhofen beim SV Leingarten II und am Sonntag, den 24.09.2017 um 15.00 Uhr empfängt der TSV Niederhofen den FSV Schwaigern zum Derby. Keine Vorspiele der „Zweiten“