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TSV Niederhofen - FC Union Heilbronn II 3:1 (2:1)
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„Danke Jungs!“
Nach dem kuriosen Fußballspiel vom Vorsonntag mit vergebenem „Matchball“ waren die Zuschauer, welche – und doa ben I mir ganz sicher – „net bloß wäga d`Aussicht uff Freibier und Freiwurst nach em Schbiel“ so zahlreich auf den Niederhofener Sportplatz am Rande des malerischen Lochbergs pilgerten, gespannt, wie ihre TSV-Jungs die – vom Spielverlauf her - unbegreifliche Niederlage bei der TG Böckingen verdaut hatten.
Allen Unkenrufen und Nachrichten aus dem „Buschfunk“ zum Trotz, die da von Abstiegs- oder Nichtabstiegskonstellationen höherklassiger Mannschaften mit weitreichenden Auswirkungen auf die Abstiegsregelung in der eigenen Spielklasse und von Punktabzügen oder -Nichtabzügen anderer Vereine berichteten, waren die Jungs vom TSV Niederhofen fest gewillt, mit einem Heimsieg im Spiel gegen das Nachwuchs Team des FC Union Heilbronn den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Auf keinen Fall wollten Sie am letzten spielfreien Sonntag tatenlos vom Ausgang der Parteien auf anderen Sportplätzen abhängig sein.
Nachdem schließlich für den vergesslichen aber guten Schiedsrichter Claus Bachmaier eine akzeptable Sporthose aus dem reichhaltigen Sportartikelreservoir des TSV Niederhofen gefunden wurde, konnten die Teams beider Mannschaften aufs Spielfeld einlaufen.
Bevor es allerdings losging, verabschiedete TSV-Chefin Carola Faber, gemeinsam mit Stephan Faber und Phillip Neubert, verdientermaßen Trainer Heiko Lang und Physiotherapeut Marcel Ruckwied und bedankte sich für deren engagierte Arbeit in den vergangenen drei Jahren.
Obwohl die Gäste vom FC Union Heilbronn II den eigenen Klassenerhalt bereits vor Wochenfrist unter Dach und Fach gebracht hatten, waren die jungen Heilbronner nicht zum „Abklatschen“ nach Niederhofen gekommen. Beweglich und ausgerüstet mit guter Spielanlage gingen die Weißen ins Spiel. Der TSV Niederhofen musste von Anfang an hellwach sein und höllisch aufpassen, nicht in Rückstand zu geraten. Doch die Jungs vom TSV waren gut eingestellt und hoch motiviert. In der Spitze war Patrik Brian immer anspielbar, kontrollierte und verteilte viele Bälle auf die Außen Lukas Castelo und Stephan Faber. Vor allem Wirbelwind Stephan Faber fühlte sich auf seiner angestammten Position auf der linken Seite sichtlich wohl und dribbelte sich häufig hinter die Abwehr der Gäste. Steffen Betz, Nico Neubert und der ausgezeichnete „Capitano“ Andreas Bissinger standen eng zusammen, rückten nach und stopften im Mittelfeld viele Löcher. Die von Yannic Neudecker einmal mehr Klasse organisierte Abwehr mit Harun Öztürk, Julian Frank und „Oldie“ René Hofmann stand kompakt und ließ nicht viel zu. Dahinter agierte Torwart Tobias Richter gewohnt sicher und fehlerfrei. Und dennoch, auch jetzt wurden zunächst wieder vielversprechend und gut inszenierte Angriffe nicht konsequent und konzentriert genug zu Ende gespielt. Doch die Zuschauer blieben geduldig und trieben ihre Jungs lautstark an. Nach einer halben Stunde war es dann endlich soweit. Patrik Brian staubte einen zunächst abgewehrten Ball entschlossen zum viel umjubelten 1:0 ab. Der Vorsprung war jedoch nicht von langer Dauer. Nur eine Minute nach der Führung behauptete sich der agile Pascal Klier im Mittelfeld gleich gegen mehrere grün-weiße Gegenspieler willensstark und passte geschickt auf den freigelaufenen Ebubekir Akdemir, der mit feinem Schuss TSV-Keeper Tobias Richter keine Abwehrchance ließ. 1:1 – doch die Jungs vom TSV Niederhofen erholten sich schnell. Zielstrebig drängten sie auf die neuerliche Führung ohne jedoch mit ihren Aktionen sogleich vom Erfolg gekrönt zu sein. Erst als alle schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, fasste sich Abwehrrecke René Hofmann ein Herz, tankte sich auf rechts bis zur Höhe der Eckfahne, fand keine Anspielstation, kam in Bedrängnis, befreite sich mit einem gekonnten Haken, passte geschwind auf Patrik Brian, der ließ den Ball abtropfen und Stephan Faber überraschte FCU-Keeper Alexander Schäfer mit einem noch leicht abgefälschten Ball aus dem Hinterhalt, der vom rechten Innenpfosten ins Tor trudelte. 2:1 und die Niederhofener Fans bejubelten die knappe Halbzeitführung.
Im Container, an Biertheke und am Grill vollbrachten Anne-Sophie Faber, Hannah Kühner, Sandro Esslinger und Uwe Leimser Höchstleistungen und stopften eingespielt geschwind unzählige Münder.
Während „Ground-Hopper“ Walle Autenrieth entschied, die zweite Halbzeit auf der anderen Seite des Heuchelbergs zu verbringen („I brauch ab jetzt en Liveticker, weil I will amoal gschwend nach Braggena uff d`Schbortplatz und dort no a bißle zugugga.!“ Nach Braggena, wie schdehts en dort?“ „Zweinull, I komm aber widr!“) freuten sich handgezählte einhundertneunundsiebzig andere Zuschauer erwartungsvoll auf den Wiederanpfiff im bis dahin noch trockenen Niederhofen.
Mit dem festen Vorsatz jetzt den Deckel drauf zumachen, kehrten die Jungs von Trainer Heiko Lang aufs Spielfeld zurück. Zielstrebig drängten sie auf die Vorentscheidung. Diese ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Wieder war es Mittelstürmer Patrik Brian, der die richtige Spur legte. Mit Kopf und Köpfchen nickte er eine gefühlvolle Flanke unerreichbar ins Heilbronner Tor. 3:1 – die Anspannung im Spielerkreis und in der grün-weißen Fußballer-Familie löste sich .Zwar gaben die Jungs des FC Union Heilbronn auch jetzt noch nicht auf. Distanzschüsse, denen obendrein die Zielgenauigkeit fehlte, waren an diesem Nachmittag jedoch kein geeignetes Mittel, um die TSV-Defensive noch einmal ernsthaft in Schwierigkeit zu bringen und, um so vielleicht dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Im Gegenteil, die Hausherren waren nun einem vierten Tor näher. So zum Beispiel Jung-Spund Lukas Castelo, der sich schön durch die Heilbronner Reihen dribbelte, dann aber am glänzend reagierenden Alexander Schäfer im Gästetor scheiterte. Die Zeit verrann und als Schiedsrichter Claus Bachmaier zwei Minuten Nachspielzeit verkündete, war auch dem letzten Zweifler klar, dass das Abstiegsgespenst unverrichteter Dinge dem kleinen Dörfchen Niederhofen den Rücken zukehren musste, weil der TSV Niederhofen auch in der kommenden Spielzeit in der Kreisliga A Staffel 3 vertreten sein wird. Mit Hilfe von Philipp Moser, Sascha Dignaß und Marco Schukraft schaukelten die Lochberg-Jungs den verdienten Sieg mitten hinein in den verdienten Klassenerhalt. „Ganz Klasse Jungs, Ihr habt mir einen glücklichen Tag geschenkt!“. „Ach, Marco, hasch Du eigentlich aa duscht? Weil von Einwechslung bis zum Schlusspfiff uff em Spielfeld grad amoal fünf Schritte macha, ohne au nur annähernd in die Nähe des Balles zu kommen, doa koa mr eigentlich net so viel schwitza, dass mr hendanoach aa no wertvolles Wasser verduscha müßt!“
Fazit:
Mit schwungvollem und schnörkellosem Angriffsfußball besiegten die Lochberg-Jungs im letzten Saisonspiel das faire und technisch versierte U23-Team des FC Union Heilbronn verdient mit zwei Toren Differenz, belohnten sich selbst sowie ihren scheidenden Coach Heiko Lang mit dem Klassenerhalt und bescherten ihren vielen, vielen Anhängern einen versöhnlichen Saisonabschluss.
Heißt es doch nicht immer, das zweite Jahr in einer neuen Liga ist im allgemeinen das schwerste. Nun weil Niederhofen schon immer ein bisschen anders ist als andere, ,darum war es bei uns einfach das dritte Jahr. Eigentlich sollte im vergangenen Sommer eine sorgenfreie Runde starten. Die jungen Spieler, wie Andreas Bissinger, Jannik Gebert, Marius Karr oder Julian Frank hatten sich ins Team integriert und wertvolle Spielpraxis und Erfahrung gesammelt. Doch schon nach dem vierten Spieltag standen mit Philipp Moser, Benjamin Nohe und Phillip Neubert drei schwerverletzte Stammspieler zu Buche. Während Benjamin Nohe und Phillip Neubert bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht einmal an ein Come-Back denken konnten, versuchte sich Philipp Moser in den vergangenen Wochen, wieder etwas an die Mannschaft heran zu arbeiten. Einem schwierigen Start in die Saison folgten Ende September, Anfang Oktober goldene Wochen mit überzeugenden Siegen gegen den SC Oberes Zabergäu, den TSV Güglingen und gegen Türkgücü Eibensbach. Euphorie kehrte ein und als Alle dachten der Blick kann etwas ins Mittelfeld gerichtet werden, kam der Rückschlag. Aufgrund großer Personalsorgen gingen wichtige Partien wie gegen den SV Leingarten II und gegen FC Union Heilbronn II unnötigerweise verloren Mehr schlecht als recht schleppte sich der TSV Niederhofen in die Winterpause. Mit Beginn der zweiten Saisonhälfte drängten junge Spieler wie Nico Neubert und Lukas Castelo ins Team. Beide waren wichtige Verstärkungen, mussten sich jedoch erst noch um gewöhnen vom Fußball in der Jugend ans körperbetonte, kämpferische Spiel der Kreisliga A. Dies benötigt Zeit. Nach zwei Niederlagen in Pfaffenhofen und Schluchtern trat der TSV Niederhofen weiter auf der Stelle. Doch die Jungs kämpften verbissen und behielten die Ruhe. Einem wichtigen Punktgewinn gegen Kirchhausen folgten über Ostern knappe Niederlagen in Dürrenzimmern, gegen Fürfeld und das Obere Zabergäu. Die Luft wurde immer dünner. Ein winziges Pünktchen aus neun aufeinanderfolgenden Spielen, das ist eigentlich die Bilanz eines Absteigers. Aber die Jungs glaubten unverdrossen an sich, erkämpften beim bis dahin in diesem Jahr ungeschlagenen TSV Güglingen einen wichtigen Auswärtspunkt, um nur eine Woche später Türkgücü Eibensbach mit 7:1 nach Hause zu schicken. Aber es blieb sehr schwer. Einer knappen Niederlage in Cleebronn folgte eine 0:3-Heimklatsche gegen den SV Leingarten, der seine zweite Mannschaft unbedingt in der Liga halten wollte. Umso wichtiger der 3:1-Auswärtserfolg beim Mitabstiegskandidaten in Botenheim. Der neue Meister (doa leg I mi jetzt oifach amoal fest!) Meimsheim war eine Nummer zu groß, Ja und die Jungs TG Böckingen erweisen sich immer mehr zum Angstgegner von Niederhofen. Gerade rechtzeitig dann der verdiente Sieg gegen FC Union II.
„Jungs 11 Punkte in der Rückrunde sind eigentlich keine gute Ausbeute. Aber sei`s drum, sie haben zum Klassenerhalt gereicht. Und dafür danke Ich euch. Auch wenn es noch so schwer war, ihr habt euch (meistens) nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch nicht von der traditionellen Niederhofener Unruhe, die sich viel zu oft viel zu schnell rund um den Sportplatz ausbreitet. Ihr habt an euch geglaubt und niemals aufgegeben und das ist wichtig. Ihr seid Klasse-Jungs. Genauso wie auch alle Jungs der Zweiten. Ich wünsche euch eine verletzungsfreie Saison und dass vor allem auch Phillip Neubert und vielleicht (hoffentlich) auch Benjamin Nohe und Daniel Autenrieth in absehbarer Zukunft wieder einmal fester Bestandteil des Teams sind. Ja und mir und uns allen wünsche Ich, dass unsere, vor jugendlicher Kraft strotzenden, Nachwuchskicker wie Manuel, Max, Vincent, Alex, Moritz und Beni, die lobenswerter Weise gestern alle auf dem Sportplatz waren, in der nächsten Runde der fußballerische Ehrgeiz packt und sie mit Macht ins Lochberg-Team streben. Jungs, d`Tschulie hats eich vorgmacht! Danke Jungs, vom TSV Niederhofen. Ihr seid für mich die besten“.
Danke auch...
....Heiko Lang – für Deine engagierte Arbeit als Cheftrainer in den vergangenen drei Jahren. Speziell in Niederhofen Trainer zu sein, ist nicht immer einfach. Das weißt Du ganz genau. Du hast Deinem Namen alle Ehre gemacht und hast es drei Spielzeiten lang ausgehalten, länger als alle Trainer bis viele Jahre zuvor.
….Marcel Ruckwied – Du warst in physiotherapeutischen Dinge immer für die Jungs da.
….Holger Maletzki, Olli Steinwand, Bernd Neudeck, Gündel Keimp, Marco Schukraft, Tobias Pfisterer, Lars Wagner – dafür, dass ihr für Trainer und Team immer wichtige Partner und Freunde seid.
….Carola Faber – dafür, dass Du den Verein so führst wie Du ihn führst.
…. Elke und Gerhard Schehrer – für eure außergewöhnliche Unterstützung
….Otto Schukraft, Manfred Schukraft, Edgar Kühner und Roland Schmidt – ohne eich wär deitlich weniger Geld in d`Kasse. („Noch mee wär allerdings drinna, wenn alle Zuschauer, die I emmer zähl aa zahla müßta!“)
….Gerhard Pfähler – für Deinen Einsatz in Sachen Stadionblättle
….allen Spielerfrauen und -freundinnen – oifach weil es eich gibt und ihr so seid wie ihr seid. („Uff alle Fälle isch Niederhofa a arg fruchtbares Pflaster. Und wenn des so weiter geht, noa könna mir in a paar Joahr a eigene Mädlesmannschaft oamelda!“)
….Allen Container- und Sportheimeinsatzkräften - ohne eich wära mir scho längschd verhungert und verdurstet
…. allen Ordnerkräften – die sich zukünftig sowieso immer unaufgefordert beim Schiedsrichter vorstellen
…. em Walle – der vor jetzt zwanzig Joahr en Großteil vom Fundament baut hat.
….allen Zuschauern und Fans, den zufriedenen und den Bruddlern. - etwas richtig gedeihen kann nur, wenn es regnet und die Sonne scheint
….und allen anderen, die I jetzt oifach vergässa hann.
Und Zum Schluss begrüße ich ganz herzlich unseren neuen Trainer Giovanni Cinquegrana in unserer Mitte. „Giovanni mir freia uns uff Dich und sind überzeugt davon, dass Du für uns ein guter Trainer bist.“
„So und I selber leg mi schreiberlingstechnisch jetzt erst amoal zrigg und genieß a lange persönliche Sommerpause. Ja und 50 Joahr schreib I sowieso nimme. Weil noa däd I honderundzehn wära und selbst wenn I dann no gradaus schreiba gkönnt, lesa will des dann sowieso niemand mee!“.
Tore:
1:0 (31.) Patrik Brian, 1:1 (32.) Ebubekir Akdemir, 2:1 (45.) Stephan Faber, 3:1 (57.) Patrik Brian
Schiedsrichter:
Claus Bachmaier war ein guter Schiedsrichter
Zuschauer: 180
TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, René Hofmann, Julian Frank, Yannic Neudecker, Harun Öztürk (46. Marius Karr), Andreas Bissinger (c), Steffen Betz, Nico Neubert (90. Sascha Dignaß), Lukas Castelo (86. Philipp Moser), Stephan Faber, Patrik Brian (92. Marco Schukraft, Johannes Jost. Trainer Heiko Lang.
FC Union Heilbronn II
Alexander Schäfer, Thomas Maier (13. Turan Uzpak), Cem Sabay, Pascal Klier ©, Dominik Hager, Jonas Fritz, Ebubekir Akdemir, Emre Topaloglu, Olcay Teyin, Lazor Gabor, Merih Ceylan. Trainer: Turan Uzpak