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FC Union Heilbronn II - TSV Niederhofen 2:1 (0:1)
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„Zum Glück isch jetzt für uns Winterpause!“
Wieder einmal waren die Voraussetzungen alles andere als optimal. Fehlten doch bei diesem richtungsweisenden Spiel am ersten Adventssonntag gegen den FC Union Heilbronn II – ergänzend zu den drei Langzeitverletzten – mit Steffen Betz, Patrik Brian, Johannes Jost und Sascha Wößner, erneut gleich vier Spieler. „Ja wie, müssa die vielleicht alle uff em Weihnachtsmarkt Würschdla rommdreha?“
Obwohl bestens gestärkt vom leckeren Frühstücksbuffet der Landfrauen im alten Niederhofener Schulhaus war dann auch der Optimismus von so manchem Fan mit grün-weißem Herzen auf der Fahrt aus dem 900-Seelendorf Niederhofen hinunter in die 125.000-“Metropole“ Heilbronn eher gedämpft.
Der böige und kalte Novemberwind, der über den Kunstrasenplatz, zwischen SKG und dem Stadion vom FC Union Heilbronn, blies, tat sein übriges. Nachdem der diskussionsfreudige Unparteiische gleich zu Beginn wortgewaltig hüben wie drüben etwas für Unverständnis sorgte, nahm das Fußballspiel so langsam seinen Lauf. Während die junge Mannschaft der Gastgeber technische Vorteile aufwies, antwortete die dezimierte Elf der Gäste mit kämpferischem Einsatz. Da beiden Teams jedoch der unberechenbare Wind zu schaffen machte, konnten sich zunächst weder der FC Union Heilbronn II noch der TSV Niederhofen Vorteile verschaffen. Gute Torgelegenheiten blieben Mangelware. Bis nach einer halben Stunde Spielzeit Andreas Bissiger einen Eckball gefühlvoll vor das Heilbronner Tor schlug und der aufgerückte Innenverteidiger Yannic Neudecker nahezu unbedrängt zum 0:1 ins Tor köpfen konnte. Die Führung gab den Gästen Sicherheit und mit gutem Laufeinsatz hielten Sie ihren Gegner bis zum Seitenwechsel weitgehend vom eigenen Tor fern.
Auch wenn in der Halbzeitpause der Union-Kenner Udo Rechkemmer darauf verwies, dass „d`beschde Kaffee im Union-Schbortheim gibt“, entschied sich die Mehrzahl der Niederhofener Fans dafür den Kaffee im Freien einzunehmen, weil schließlich „koa mr do aa a Zigarettle d`zu raucha!“ Doch in einem Punkt waren sie sich einig: „Wenn des Schbiel jetzt aus wär, häda mir nix d`gega!“
Der FC Union Heilbronn II reagierte. Mit nun drei Stürmern setzten die Weißen nun alles auf eine Karte und versuchten mit druckvollen Angriffen das Spiel zu drehen. Noch jedoch hielt die von Yannic Neudecker gut organisierte TSV-Abwehr dem Angriffsschwung der Gastgeber stand. Außerdem störten die Mittelfeldspieler Jannik Gebert, Andreas Bissinger und Stephan Faber etliche Offensivaktionen des FC Union II mit großem Einsatz bereits in der Entstehung, initiierten eigene Konter, die aber zumeist schlampig zu Ende gespielt wurden oder aber beim sicheren Abwehrchef Pascal Klier in Reihen der Böckinger und Heilbronner endeten. Dann ein erster Bruch im Spiel der Grün-Weißen. Daniel Dignaß musste verletzt vom Feld und noch ehe die Ordnung wieder hergestellt war, erzielten die Hausherren den verdienten 1:1-Ausgleich. Gleich dreimal bot sich den TSV-Abwehrpielern im Anschluss an einen Eckball die Gelegenheit die Situation zu klären, gleich dreimal wurde dies verpasst, bis der Ball zum freistehenden Philip Melzer trudelte, der die Kugel lässig mit der Hacke ins Tor holpern ließ. „Ein Tor wie mir!“ Die Jungs des TSV Niederhofen gaben sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden. Doch nach wie vor fehlte die grün-weiße Durchschlagskraft Außer einer guten Schussposition des eingewechselten Nachwuchstorhüters Benjamin Decker, der nicht genug Druck hinter den Ball brachte, und einem Freistoß aus dem Halbfeld von Andreas Bissinger, den der FC-Keeper Alexander Schäfer mühelos über die Querlatte lenkte, gab es keine nennenswerten Torgelegenheiten. Im Gegenteil, statt sich darauf zu konzentrieren den einen Punkt mitzunehmen, vernachlässigte der TSV seine Ordnung, rückte weit nach vorne und ermöglichte so, nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, den Jungs vom FC Union Heilbronn II schnell zu kontern. Ein kluger Pass erreichte den sträflich freistehenden Gabriele Calabrese der fünf Minuten vor Spielende TSV-Torwart Tobias Richter keine Abwehrchance ließ. 2:1 - und wieder einmal schlagen sich die TSV-Jungs selbst. In der verbleibenden Spielzeit warfen die Niederhofener Jungs zwar alles nach vorne und entblößten die Abwehr, konnten sich aber letztendlich bei Tobias Richter bedanken, der zwei-dreimal vorzügliche Konterchancen der Gastgeber zunichte machte, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel.
Fazit:
Der TSV Niederhofen verliert ein faires und weitgehend ausgeglichenes Fußballspiel aufgrund mangelnder Abgeklärtheit und muss sich nun in der Tabelle dringend wieder nach unten orientieren. Der FC Union Heilbronn II nutzte seine Torchancen kaltschnäuzig und ging deshalb als verdienter Sieger vom Platz.
„Jungs kein Vorwurf an euch. Alle eingesetzten Spieler gaben ihr Bestes und haben alles versucht um dieses wichtige Spiel zu gewinnen. Leider hat es nicht gereicht. Es zeigte sich ganz deutlich, dass der TSV Niederhofen personell momentan auf dem Zahnfleisch daherkommt und die vielen Ausfälle, Woche für Woche, einfach nicht kompensieren kann. Zum Glück isch jetzt für uns Winterpause. Regeneriert euch, macht dann alle eine konzentrierte und intensive Vorbereitung und startet dann mit neuem Mut und Elan in die Rückrunde. Haltet zusammen und gebt niemals auf. Wir vertrauen ganz felsenfest auf euch!“
Tore:
0:1 (30.) Yannic Neudecker, 1:1 (66.) Philip Melzer, 2:1 (85.) Gabriele Calabrese
Schiedsrichter:
Erich Ziemer
Zuschauer: 60 – „bis uff zirka fünf alle für Niederhofa“
FC Union Heilbronn II:
Alexander Schäfer, Max Settele (34. Emre Topaloglu), Pascal Klier, Thomas Maier (77. Haras Nasir), Turan Uzpak, Jonas Fritz, Philip Melzer, Dominik Hager, Gabriele Calabrese, Menh Ceylan (62. Lazar Gabor), Fatih Kara, Ardian Rugavoi. Trainer: Turan Uzpak
TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Marius Karr, Julian Frank (90. Lars Wagner), Yannic Neudecker, Harun Öztürk, Jannic Gebert, Andreas Bissinger, Stephan Faber, Daniel Dignaß (63. Benjamin Decker), Sascha Dignaß (82. Nils Rechkemmer), Tobias Schwarzkopf (85. Moritz Autenrieth). Trainer Heiko Lang.
Am Sonntag, dem 06.12., ist der TSV Niederhofen spielfrei.